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#Antoniasdiary: Ich lass mir mein erstes Tattoo stechen!

5. Oktober 2018 2 Comments

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Nachdem ich diese Nachricht ungefähr schon überall auf Social Media rausposaunt habe, darf der Blog natürlich nicht fehlen! Deshalb breche ich jetzt auch meine kleine Donnerstag/Montag-Regel (die Tage, an denen ich etwas poste) und schiebe diesen Beitrag noch dazwischen. Denn gestern war es so weit, ich habe mir einen langanhaltenden Wunsch erfüllt.

Die Idee eines Tattoos, die hatte ich schon seit über einem Jahr. Aber ich war immer am Zögern, oder die langen Vorlaufzeiten in den Studios haben mich abgeschreckt und ich wusste auch nicht, was ich mir tätowieren lassen sollte.

In Brighton hat sich die Situation aber schlagartig geändert. Erstmal gibt es hier viele, gute Studios und bei kleinen Tattoowünschen sind spontane Walk-Ins ganz normal. Und ich hatte endlich ein Motiv: Eine Möwe! Klingt vielleicht recht basic, aber ich wollte gerne ein Tattoo haben, das mich an Brighton erinnert und das mir in Brighton gestochen wird (und tatsächlich steckt da noch ein bisschen mehr dahinter, aber das ist eher Privatsache). Und eine Möwe war da nicht nur mehr als passend, sondern auch vom Motiv her schlicht genug, dass es zeitlos ist und keinem speziellen Trend folgt.

Also fing ich an zu googlen, um ein Studio zu finden, das a) den Stil anbietet, den ich mir vorstellte, b) gute Bewertungen hat und weiß was es tut und c) alle hygienischen und andere Richtlinien einhält. Und natürlich müssen sie Zeit haben.

In Hamburg, zum Beispiel, sind die guten Studios immer für Monate im Voraus ausgebucht, selbst wenn es sich um ein kleines Tattoo handelt. Deshalb dachte ich, Walk-Ins wären eher schwer zu finden, gerade wenn man trotzdem ein gutes Tattoo haben möchte. Aber tatsächlich ist das in Brighton nicht wirklich ein Problem.

Nachdem ich ein Tattoo-Studio gefunden habe, welches nicht weit weg von meiner Arbeit liegt und Walk-Ins (wenn sie klein sind) anbietet, habe ich mich nach einer Woche Bedenkzeit auf gemacht, mal reinzuschauen.

Das war vorgestern. Ich erklärte, was ich mir vorstellte und der Kerl am Empfang sprach dann kurz mit der Tätowiererin nebenan, die gerade beschäftigt war. Dann bot er mir einen Termin um 15 Uhr am nächsten Tag an und fotografierte noch meine Beispielbilder, die ich mir sorgsam auf Instagram und Pinterest zusammengesucht hatte. Ich leistete eine Anzahlung von 42 Pfund und ging wieder. Mein Herz klopfte wie irre: Es würde jetzt also passieren!

Ich muss ehrlich sagen, der Kerl am Empfang war nicht der Einfühlsamste und ich war etwas verunsichert, weil er mich nur sehr wenig fragte, obwohl ich erwähnte, dass es mein erstes Tattoo sein würde. Meine Sorge erwies sich am nächsten Tag aber als unbegründet.

Ich kam pünktlich ins Studio und diesmal saß eine junge Frau am Empfang. Als sie nach meinem Namen fragte und ich mit „Antonia“ antworte, sprach sie mich plötzlich auf Deutsch an. Antonia ist wohl kein üblicher Name in England und sie selbst kam aus Österreich. Wir quatschten herzlich auf Deutsch und ich erzählte, dass es mein erstes Tattoo sein würde und dass ich ganz aufgeregt bin.

Das Gespräch, das auch viel freundlicher und herzlicher war als gestern, gab mir wieder ein gutes Gefühl und dann kam auch schon Angel, meine Tätowiererin. Sie gab mir nochmal ein besseres Gefühl, denn sie hatte sich alle Beispielbilder angesehen und schon eine Vorlage entworfen. Auch war sie sehr einfühlsam und sehr darauf bedacht, mich zufriedenzustellen. Die Vorlage, also das (der?) Stencil, sah sehr basic aus und hatte ziemlich dicke Outlines. Ich wurde etwas nervös, ich wollte schließlich keine Zeichentrickmöwe. Aber als hätte Angel meine Gedanken gelesen, erklärte sie mir, dass die Outlines später nicht so dick sind und sie auch Schattierungen hinzufügen würde. Wir gingen zusammen vor den Spiegel, um die Platzierung des Tattoos festzulegen und sie meinte auch, sie könne die Position jederzeit ändern, wenn ich feststelle dass es mir doch nicht gefällt. Sie hat also nicht gestresst oder ein auf Ruck-Zuck gemacht.

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Als ich mit der Größe und Positionierung zufrieden war, legte ich mich auf die Liege und es ging recht schnell los. Natürlich war ich etwas aufgeregt wegen der Schmerzen, schließlich gab es einen Haufen Leute, die immer davon sprechen, wie schmerzhaft es sei. Und ich hatte keine Ahnung, welche Art von Schmerz zu erwarten war.

Tatsächlich war meine Aufregung komplett unbegründet. Natürlich hat jeder ein anderes Schmerzempfinden, aber es war wirklich nicht schlimm. Wie als würde man von einer Katze gekratzt werden und da sie die Nadel ja auch immer wieder neu ansetzte, hatte man auch kleine Pausen dazwischen. Dreimal hat es etwas sehr geziept, aber das hat mich gerade mal zum Gesichtverziehen gebracht. Die restlichen 40 Minuten bin ich fast eingeschlafen. Zum Zahnarzt gehen ist meiner Meinung nach 1000 Mal schlimmer!

Während der 40 Minuten überlegte ich, wie es am Ende wohl aussehen würde. Aber ich hatte Vertrauen in Angel gefasst und genoss einfach nur den spannenden Moment.

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Als ich dann einen Blick auf mein neues Tattoo werfen konnte, war ich mehr als nur geflasht. Es war perfekt. Sogar besser als ich es mir vorgestellt hatte. Richtige Form, richtige Größe und die Schattierungen und Details sind wunderschön geworden. Angel meinte auch, dass wenn es abgeheilt ist, es sogar noch heller aussehen wird und einige Schattierungen und Linien noch feiner sein werden. Das fand ich zwar gut, aber ich war auch schon von der jetzigen Version begeistert. Ich konnte nicht aufhören zu grinsen und ich bin mir sicher, ich werde diese Entscheidung nicht bereuen.

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Ich habe mir alle Gedanken gemacht, die man sich wohl machen muss. Wo? Wer? Was? Bedeutung? Welche Körperstelle? Was ist mit späteren Jobs? Hygiene? Professionalität? Ich glaube, ich war noch nie so erleichtert, nach meinem Ausweis gefragt zu werden.

Abends schaute ich immer wieder in den Spiegel und auch wenn es noch ungewohnt ist, die Möwe auf meinem Arm zu sehen, so habe ich bereits das Gefühl, als würde es perfekt zu mir passen. Und deshalb ist es mir auch egal, was andere vielleicht darüber denken mögen. Ich habe dieses Tattoo für mich gemacht und ich bin glücklich damit und auch froh, dass ich eine weitere, einzigartige Erfahrung hier in Brighton machen konnte.

Processed with VSCO with b1 preset

INFOS:

Studio: Angelic Hell

Tättowiererin: Angel

Kosten: 100 Pfund

Bewertung: 1000 Sterne <3 <3 <3

Antonia from Dailyplanner

Löwenköpfchen | Carnivore | Großstadtseele | Schreibwarensuchti | Notizbuchfreak | Weltenbummler | & manchmal ganz schön Girly. Und was wären Leidenschaften ohne die Menschen, mit denen man sie teilen kann? So kam es zu meinem Blog und ich hoffe, dass er mir auch noch lange erhalten bleibt.

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2 Comments

  • […] Angelic Hell Tattoo Studio […]

  • […] Besonders das Tattoobuch hat meine Aufmerksamkeit erregt. Für die, die es noch nicht wissen, ich habe mir vor einer Weile mein erstes Tattoo in Brighton stechen lassen. Nachzulesen übrigens hier. […]

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    Antonia Isabel

    Manchmal etwas verrückt, gnadenlos kreativ, meistens organisiert und immer auf der Suche nach neuer Inspiration. Mein Name ist Antonia und ich bin 21 Jahre alt und betreibe Dailyplanner - den Schreibwaren & Lifestyle Blog seit 2014. Mehr Lesen

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