Der fünfte November liegt jetzt schon ein bisschen zurück und ich komme endlich dazu, diesen Beitrag zu veröffentlichen. Vorweg eine kleine Geschichtsstunde:
Es ist schön, dass du heute gekommen bist.
Wikipedia: Guy Fawkes war ein katholischer Offizier des Königreichs England, der am 5. November 1605 in London ein Sprengstoff-Attentat auf dessen König Jakob I. und das englische Parlament versuchte.
Im Gedenken an das Scheitern des sogenannten Gunpowder Plot (der Pulververschwörung) wird alljährlich vielerorts in England (v. a. von Anglikanern) die Bonfire Night mit traditionellen Feuerwerken und Fackelzügen veranstaltet.
Eines, wenn nicht sogar das größte Bonfire findet in Lewes statt. Ein beschauliches, kleines Städtchen mit gerade mal 16.000 Einwohnern. Doch am fünften November strömen die Massen den Hügel hinauf, rein in die schmalen Gässchen und Straßen, um das Spektakel zu bestaunen.
Lewes ist nur ein Katzensprung von Brighton entfernt, für mich stand also fest: Das lasse ich mir nicht entgehen! Und an dieser Stelle muss ich auch jedem, der in diesem Zeitraum in England sein sollte, empfehlen es sich ebenfalls anzuschauen. Es ist wirklich spektakulär!
Ich habe mich sehr früh aufgemacht, denn die Züge fahren ab 16:30 Uhr nicht mehr. Es kommen einfach zu viele Leute, also wird der Bahnhof geschlossen und alles auf Busse umgestellt. Ich schlenderte durch Lewes, orientierte mich etwas und trank noch einen Kaffee, ehe um 19:00 Uhr die ganze Action begann (eigentlich sogar früher als 19:00 Uhr, aber je später, desto beeindruckender).
Mit Pausen dazwischen wird die Hauptstraße im Laufe des Abends mehrmals abgelaufen. Lewes hat mehrere „Bonfire Societys“ die man an den unterschiedlichen Farben der Klamotten, oder bestimmten Outfits erkennen kann (siehe gestreifte Pullover). Es wird getrommelt, Musik gespielt und die Fackeln werden stolz in die Luft gehalten.
Dazu kommen Böller, blinkende Lichter und spezielle Fackeln wie die in Form eines Kreuzes.
Traditionell wird am Ende auch eine riesige „Figur“ verbrannt, die meistens einen Politiker darstellt. Diesmal Boris Johnson, der von 2008 bis 2016 Londoner Bürgermeister war und mit zu den größten BREXIT-Beführwortern gehört. Fragt mich allerdings nicht, wessen Kopf er da in der Hand hat.
Nachdem die Paraden zu Ende gehen, strömen die Menschen zu einem der vielen Bonfires, welche über die Stadt verteilt sind. Von dort kann dann auch um ca. 22 Uhr das Feuerwerk bestaunt werden. Jede Bonfire Society hat ihren eigenen Standort und ihr eigenes Feuerwerk.
Ich ging zum Standort Waterloo, welches auf einem großen Feld Platz fand. Das Bonfire wurde entzündet und ich musste nach einer Weile auf Abstand gehen, da es selbst mit großer Entfernung zwischen uns zu heiß war.
Krönender Abschluss war dann ein massives Feuerwerk und die Sprengung Boris Johnson’s. Ich habe in meinem Leben schon viele Feuerwerke gesehen, aber dieses war wirklich das größte, längste und beeindruckendste! Keine Untertreibung.
Wenn ihr auf meinen Instagram-Account geht, könnt ihr euch die Videos in meinem Story-Highlight „Lewes“ anschauen. Dort seht ihr nicht nur die Fackeln und das Bonfire, sondern auch das Feuerwerk.
Ich muss auch sagen, Lewes war gut vorbereitet und hatte sehr viel Secuity und Polizei, damit auch alles gut läuft. Nach dem Feuerwerk ging ich zurück zum Bahnhof, wo ganz viele Busse systematisch gefüllt wurden und zurück nach Brighton fuhren. Alles war organisiert und abgesperrt, und man musste auch nicht lange warten.
Es war eine fantastische Erfahrung, und auch wenn ich schon viel rumgekommen bin, habe ich so etwas dann doch noch nie erlebt. Wirklich beeindruckend!
Hier könnt ihr mehr nachlesen, das ist die offizielle Lewes Bonfire Night Website.
–> Die Veranstaltung ist nicht geeignet für Hunde und meiner Meinung nach auch nicht für kleine Kinder, zumindest nicht ohne Hörschutz.
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